ICT-Fachkräftebedarf fordert mehr Lehrstellen
Heute wurde im Rahmen der ICTskills2025 die neue Studie zur Bedarfsentwicklung bis 2033 vorgestellt. Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, wie stark die Schweiz auf ihre Berufsbildung angewiesen ist. Ohne mehr Ausbildungsplätze fehlen in den nächsten Jahren zehntausende Fachkräfte.

Die Branche wächst rasant
Seit 2010 ist die Zahl der ICT-Berufstätigen von 160'000 auf 266'000 gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von rund 70 Prozent. Mit einer Bruttowertschöpfung von 38,5 Milliarden Franken zählt die ICT zu den fünf stärksten Branchen des Landes. Ihr Beitrag bewegt sich in derselben Grössenordnung wie Pharma, Bau oder Finanzdienstleistungen.
Dieser Trend hält an. Bis 2033 braucht die Schweiz rund 130'000 zusätzliche ICT-Spezialistinnen und -Spezialisten. Die Hälfte, weil erfahrene Mitarbeitende in Pension gehen. Die andere Hälfte, weil neue Stellen entstehen. Wer den Bedarf auf ein einzelnes KMU herunterbricht, erkennt die Dimension. Ein Betrieb mit 50 Mitarbeitenden müsste bis 2033 rund 25 zusätzliche ICT-Fachkräfte einstellen.
Lehrstellen entscheiden über die Zukunft
Der wichtigste Hebel ist die Berufsbildung. Heute lernen rund 11'500 Jugendliche einen ICT-Beruf. Damit die Branche Schritt halten kann, muss die Lehrstellenquote von 5,9 auf 8,8 Prozent steigen. Anders gesagt: Auf neun Mitarbeitende soll mindestens eine lernende Person kommen.
Dass dies gelingt, zeigen Unternehmen wie die Noser Group oder das KMU Upgreat. Beide Beispiele liegen weit über dem Branchendurchschnitt und machen sichtbar, dass Ausbildung funktioniert.

Vier von fünf ICT-Profis starten ihre Laufbahn mit einer Lehre. Damit die Schweiz ihren Bedarf decken kann, müssen wir mehr Lehrstellen schaffen.
Bildung, die sich bewegt
Die ICT-Berufsbildung bleibt nicht stehen. Sie entwickelt laufend neue Angebote, wenn die Wirtschaft sie braucht. So ist der Beruf Entwicklerin digitales Business entstanden. Mit dem Fachausweis Cyber Security Specialist hat die Branche einen Nerv getroffen, die Nachfrage ist so hoch wie nie. Der nächste Schritt ist bereits in Arbeit: Der Fachausweis AI Business Specialist soll Unternehmen künftig mit den nötigen Kompetenzen rund um Künstliche Intelligenz versorgen. Diese Beispiele zeigen, wie schnell die Berufsbildung auf Veränderungen reagiert und wie konsequent sie Zukunftsthemen aufnimmt.
Die ICT als Nervensystem der Wirtschaft
Über 60 Prozent aller ICT-Fachkräfte arbeiten ausserhalb der Kernbranche. Sie sind in Banken, Versicherungen, der Verwaltung oder in der Industrie tätig. Die ICT wirkt damit wie ein Nervensystem, das die gesamte Wirtschaft antreibt. Fehlen die Talente, gerät dieses System ins Stocken.

Ohne neue Talente fehlt der Schweiz nicht nur Innovationskraft. Es geht um nichts weniger als unseren Wohlstand
lehrbetriebwerden.ch erleichtert den Einstieg
Die ICT ist ein Arbeitsmarkt mit einzigartiger Querschnittsfunktion. Damit die Schweiz ihre digitale Zukunft sichern kann, sind alle Branchen gefordert, Lehrstellen zu schaffen.
Einen praktischen Einstieg bietet das digitale Swico Manual lehrbetriebwerden.ch. Es bündelt Wissen, senkt Hürden und macht Mut, sich auf die Zusammenarbeit mit jungen Menschen einzulassen. Mit einer leichten und motivierenden Art zeigt es, dass der Weg zum eigenen Lehrbetrieb anspruchsvoll bleibt, mit der richtigen Unterstützung aber bereichernd und machbar ist.